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Do it yourself KFO

Do-it-yourself-KFO ist gefährlich für Patienten!

Do-it-yourself-KFO ist gefährlich für Patienten!

15. Januar 2024

In einer gemeinsamen Erklärung kritisieren 31 zahnärztliche und kieferorthopädische Fachgesellschaften, Verbände und Institutionen aus 25 Ländern die Aligner-Behandlungen von Start-ups.

Unter Koordination der European Federation of Orthodontic Specialists Associations (EFOSA) haben sich 31 zahnärztliche und kieferorthopädische Fachgesellschaften, Verbände und Institutionen aus 25 Ländern zusammengeschlossen, um in einer gemeinsamen Erklärung die fragwürdige Fernbehandlung von Zahnfehlstellungen zu kritisieren und die grundlegenden Anforderungen an jede kieferorthopädische Behandlung darzustellen. Auch die Deutsche Gesellschaft für Kieferorthopädie, der Berufsverband der Deutschen Kieferorthopäden (BDK) und das German Board of Orthodontics and Orofacial Orthopedics haben sich der Erklärung angeschlossen.

Schwerwiegender Verstoß gegen fachliche Standards

„Diese Unternehmen preisen ihre Dienstleistungen oft als erschwinglich, schnell und sicher an, obwohl sie nicht den erforderlichen zahnmedizinischen Standards entsprechen”, heißt es in der Erklärung. „Eine kieferorthopädische Behandlung ohne ordnungsgemäße Diagnostik und regelmäßige klinische Überwachung birgt erhebliche Risiken für die Gesundheit der Patienten.”

Behandlungen ohne gründliche klinische Untersuchung des Patienten vor Ort, Röntgenaufnahmen und regelmäßige klinische Überwachung seien potenziell gesundheitsgefährdend. Die ausschließliche Selbst- und Fernbehandlung sei aus medizinischer Sicht nicht zu rechtfertigen und stelle einen schwerwiegenden Verstoß gegen die medizinischen und zahnmedizinischen Standards dar.

Erklärung der European Federation of orthodontic specialists associations (EFOSA)

Zur Fernbehandlung von Zahn- und / oder Kieferfehlstellungen

„Verschiedene Unternehmen bieten die Behandlung von Zahn- und/oder Kieferfehlstellungen in der Form an, dass aufgrund von durch den Patienten selbst erstellten Zahnabdrücken eine Behandlung geplant, Behandlungsgeräte (insbesondere sog. Aligner) gefertigt und an den Patienten versandt werden und der Fortgang der Behandlung im Übrigen ohne unmittelbare Kontakte zwischen dem Patienten und dem Behandelnden mittels Telemedien durch Übermittlung von Bild- oder Videodateien überwacht wird.

Hierzu stellen wir fest:

1. Jede Behandlung von Zahn- und/oder Kieferfehlstellungen stellt einen Eingriff in das stomatognathe System dar und sollte deshalb dem Zahnarzt vorbehalten sein.

2. Jede Behandlung von Zahn- und/oder Kieferfehlstellungen setzt eine klinische Untersuchung des Patienten und in aller Regel die Erhebung bildgebender Befunde voraus, um die Behandlung adäquat zu planen und Kontraindikationen auszuschließen oder besondere Risikokonstellationen zu erkennen.

3. Jede Behandlung von Zahn- und / oder Kieferfehlstellungen setzt eine regelmäßige klinische Behandlungskontrolle voraus, um nicht nur den Behandlungsfortschritt zu beurteilen, sondern auch, um mögliche Komplikationen wie unerwünschte Zahnbewegungen aber auch sonstige intraorale Pathologien frühzeitig zu erkennen.

4. Eine Selbstbehandlung durch den Patienten sowie eine ausschließliche Fernbehandlung ist daher als für den Patienten potentiell gesundheitsgefährdend zurückzuweisen und ist aus zahnmedizinischer Sicht nicht zu verantworten. Eine ausschließliche Fernbehandlung stellt sich deshalb als gravierender Verstoß gegen den zahnmedizinischen Standard dar.“

Quelle: https://www.zm-online.de/news/zahnmedizin/do-it-yourself-kfo-ist-gefaehrlich-fuer-patienten/

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